Drei Haupttrends für Videokonferenzen im Verteidigungsbereich

Geschrieben von Nick Ross | May 8, 2025

Nick Ross, Verteidigungsexperte bei Pexip, erläutert die sich wandelnde Rolle von Video für Kommunikation und Zusammenarbeit im Verteidigungsbereich.

 

Jahrzentelang war Videokollaboration im Verteidigungsbereich gleichbedeutend mit Besprechungen im Konferenzraum, operativer Planung und diplomatischen Gesprächen. Doch heute hat sich der Einsatz von Video weit über den Besprechungsraum hinaus entwickelt. Es ist zu einer operativen Fähigkeit geworden – ein Multiplikator, der Entscheidungsträgern erlaubt, schneller und mit größerer Sicherheit über mehrere Einsatzbereiche hinweg zu handeln.

 

In meiner Funktion als Head of Defense für UK&I bei Pexip und als ehemaliger Soldat sehe ich drei entscheidende Trends am Horizont, die die Videozusammenarbeit im Verteidigungsbereich prägen: Kontrolle, operative Anwendung und datenzentrierte Sicherheit. Diese drei Themen spiegeln den allgemeinen Wandel von Militär- und Regierungsbehörden wider, die sich auf zunehmend digitale Operationen einstellen.

 

 

1. Datenmanagement mit absoluter Sicherheit

 

Im Verteidigungsbereich gilt als selbstverständlich, dass die Videotechnologie funktioniert. Was jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Frage, wo die Videodaten gespeichert sind, wer darauf Zugriff hat und wie sie in sichere Arbeitsabläufe integriert werden. Aus diesem Grund suchen Organisationen wie internationale Verteidigungsallianzen und staatliche Sicherheitsbehörden nach vertrauenswürdigen Videolösungen, die flexible Implementierungsmöglichkeiten bieten.

 

Früher bedeutete das meist, die Videokonferenzsoftware lokal (on-premises) zu betreiben, um maximale Kontrolle über vertrauliche Gespräche zu behalten. Heute ermöglichen sichere Cloud-Lösungen jedoch eine langfristige Umstellung – eine Balance zwischen der Resilienz lokaler Systeme und der Agilität von Cloud-Infrastrukturen.

 

Einige Länder setzen Cloud-Technologien ein, um die nationale Datenresilienz zu verbessern. Aber das gilt nicht für alle. Deshalb müssen Anbieter wie Pexip in der Lage sein, jede Phase dieses Transformationsprozesses zu unterstützen und flexibel für Kundenanforderungen zu sein– von vollständig isolierten Air-Gapped Systemen bis hin zu hybriden privaten Clouds und hochskalierbaren Cloud-Operationen.

 

CIOs im Verteidigungsbereich erwarten, dass Anbieter sie dort abholen, wo sie gerade stehen und nicht wie es die Hersteller-Roadmap vorsieht.

 

Der neue Service Kinly Secure Meet, eine Kooperation von Orange Business, Kinly und Pexip, greift genau diesen Bedarf auf: eine sichere und souveräne Videokollaboration, die sich flexibel anpasst und dabei hilft, sensible Daten im eigenen Land zu behalten.

 

 

 

2. Video als missionskritisches Tool

 

Video ist zu einer Kernkomponente von Lageerkennung und Führungsinformationssystemen (Command and Control, C2) geworden. Der Wandel von geplanten Besprechungen hin zu Echtzeit-Unterstützung im Einsatz zwingt Verteidigungsorganisationen dazu, den Einsatz von Video grundlegend neu zu denken.

 

Ob es um die Integration in Aufklärungssysteme auf dem Gefechtsfeld geht, um die Einbindung in taktische Endgeräte oder um sichere, echtzeitbasierte Kommunikation mit Einsatzpartnern – die Anwendungsmöglichkeiten für Video im Verteidigungsbereich wachsen stetig. Unser Team bei Pexip arbeitet eng mit militärischen und staatlichen Entscheidungsträgern zusammen, um besser zu verstehen, wie Video zur Verbesserung der Entscheidungsfindung und zum Erfolg von Missionen beitragen kann.

 

Was wir gelernt haben: Es braucht eine tiefe Integration in bestehende Abläufe, die Einhaltung strikter Sicherheitsvorgaben und eine nahtlose Interoperabilität mit bestehenden Plattformen. Beispielsweise benötigen eingesetzte Kräfte leichtgewichtige, einbettbare Videolösungen, die auch in gestörten Umgebungen funktionieren, während strategische Kommandozentralen hochauflösende Videostreams für klare Entscheidungen benötigen.

Die Entwicklung von reiner Videokonferenz hin zu Video als operative Fähigkeit ist aus unserer Sicht bereits in vollem Gange.

 

 

3. Der Wandel zur datenzentrierten Sicherheit

 

Cyberangriffe, digitale Spionage und neue Angriffsmethoden machen Sicherheit zu einem beweglichen Ziel. Deshalb verlagert sich der Fokus im Verteidigungsbereich von einem netzwerkzentrierten zu einem datenzentrierten Modell, bei dem sich die Sicherheitsrichtlinien an den Daten und nicht an der Netzwerkgrenze orientieren.

Das US-Verteidigungsministerium geht hier voran und strebt bis Ende des Jahres die Einführung einer ersten Zero-Trust-Architektur an. Auch die NATO und der Geheimdienstverbund „Five Eyes“ (USA, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland) bewegen sich in diese Richtung. In diesem neuen Sicherheitsparadigma wird Zugriff kontinuierlich geprüft, basierend auf Attributen und Bedingungen – kein Nutzer, Gerät oder Sitzung ist per se vertrauenswürdig.

 

Unser Ansatz steht im Einklang mit diesem Wandel. Unsere erste Implementierung eines DCI-Systems (Data-Centric Interoperability) ist gerade im Gange und unterstützt Verteidigungsbehörden bei der Durchsetzung von Zero-Trust-Prinzipien für die Videokollaboration. Mit Pexip können Behörden Videokonferenzen in ihre Zero-Trust-Frameworks integrieren und sicherstellen, dass nur autorisierte Benutzer Zugang erhalten, unabhängig von Gerät oder Standort.

 

 

Kommunikation ist missionskritisch

 

Mit dem Wandel der Verteidigungslandschaft müssen sich auch die Tools weiterentwickeln, die Zusammenarbeit ermöglichen. Videotechnologie hat sich vom reinen Kommunikationsmittel zu einer betrieblichen Notwendigkeit, einem Bestandteil der nationalen Sicherheitsstrategie und einer Brücke zwischen verbündeten Kräften entwickelt.

Wir bei Pexip setzen alles daran, dass Verteidigungsorganisationen die Kontrolle, operative Flexibilität und Sicherheit erhalten, die sie für ihre Missionen benötigen. Ob es um nahtlose Interoperabilität innerhalb von Koalitionen, robuste Lösungen für den taktischen Einsatz oder die Integration von Sicherheit in jede Videositzung geht – unser Ziel ist es, die vertrauenswürdigste Videoplattform für den Verteidigungsbereich zu bieten.

Die Mission ist klar: Video als strategische Ressource begreifen und einsetzen. Es hat eine entscheidende Rolle in der modernen Verteidigung – und Organisationen müssen es gezielt nutzen, um ihre operative Überlegenheit zu sichern.